Dienstag, 5. Februar 2013

Zeit, Weichen zu stellen



Zeit, Weichen zu stellen

Mitte der 80er Jahre wurden für fast alle Dörfer in der Verbandsgemeinde Dorferneuerungskonzepte erstellt, die den Anspruch hatten, fortgeschrieben und ständig weiterentwickelt zu werden. Diesem Anspruch wurde man in den wenigsten Fällen gerecht.

Konzepte, die Antwort auf die Frage geben: „Wo ist Wohnen im Dorf in der Zukunft auch für junge Familien noch möglich?“ existieren kaum.

 http://www.grukid.de/nr_59_a_Knotenpunkt_Buch.jpg

Unsere Dörfer bieten, trotz gegenteiliger Behauptungen, naturnahes Leben und Wohnen, intakte Gemeinschaften, Vereine und viele Entwicklungsmöglichkeiten.

Doch sie sind auch in Gefahr. Fehlende Arbeitsplätze und schlechte Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs sowie schwache Infrastrukturen tragen dazu bei, dass Menschen die Dörfer verlassen.

Durch den Rückgang der Landwirtschaft schon vor Jahrzehnten stehen große Potentiale ehemals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanzen leer und warten auf eine neue, zeitgemäße Nutzung. Hier muss Dorferneuerung und Dorfentwicklung ansetzen, damit es gelingt, junge Familien mit neuen Ideen für die Ortskerne zu begeistern. Die Zeit der Neubaugebiete ist vorbei!

Es ist an der Zeit, Weichen zu stellen, um einer positiven Entwicklung innerhalb der gewachsenen Ortskerne Vorschub zu leisten. Es gilt auch, nicht mehr nur einzelne Häuser oder Gehöfte zu betrachten, sondern übergeordnete Konzepte für ganze Quartiere zu finden.

Das Umdenken „weg vom Baugebiet auf der gründen Wiese“ zur „Ortskernvitalisierung“ hat noch nicht wirklich eingesetzt. Dagegen sollten wir etwas tun. In der Verbandsgemeinde existiert ein Leerstandskataster unserer Dörfer. Das ist eine Bestandsaufnahme! Gut! Es beinhaltet aber keine Lösungen.

Die FWG schlägt vor, einen sogenannten „Dorfplaner“ einzuschalten, der mit unverstelltem Blick zunächst einmal unsere Dorferneuerungskonzepte fortschreibt und komplett überarbeitet mit dem Ziel, neue, auch unkonventionelle, Lösungen für das Wohnen im Dorf zu finden.

Dabei gibt es für die Verbandsgemeinde vielfältige Möglichkeiten, unterstützend mitzuwirken.

Wir werden erstaunt sein, was alles möglich ist.


Birger Boos, FWG

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen